2010 fand in Modena das jährliche „Festival der Philosophie“ statt. Dort hatten wir Gelegenheit dem Psychologen, Neurowissenschaftler und Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin, Gerd Gigerenzer, einige Fragen zum Thema Intuition zu stellen. In seinen Studien beschäftigt sich Herr Gigerenzer vor allem mit Verhaltens- und Handlungsweisen in ungewissen Entscheidungslagen, also damit, wie Menschen unter unsicheren Umständen Entscheidungen treffen.
Infolge seiner Studien und jahrzehntelanger Forschung stellt er fest, dass unser kognitives Vorgehen auf einfachen Prozessen beruht, die von den Regeln und Schlussfolgerungen der Logik abweichen.
Statt Informationen anzuhäufen und aufzustapeln neigt unser Entscheidungsvermögen vielmehr dazu, die Entscheidungen auf eine „Schattenzone“ zu gründen, in der auf nur minimalem Bewusstseinsniveau „gehandelt“ wird und die keineswegs den streng deduktiven Regeln der klassischen Logik folgt, sondern eher der Intuition. Und genauso wie das Unbewusste, folgt auch die Intuition bestimmten Regeln, die tief im Innern unsere „Bauchentscheidungen“ anführen und leiten.
Interview:
Ricardo Pulido
Elia Tosi